Jean-Baptiste Poquelin alias Molière, 1623-1673, war ein französischer Schauspieler und Dramatiker, der die Komödie zu seiner Zeit zu großem Ansehen führte. 1643 war er Mitglied einer später verschuldeten Theatergruppe L’Illustre Théâtre. Nach kurzer Schuldhaft schloss er sich einer Wandertruppe an, als deren Direktor er in der Tradition der Commedia dell arte neben Tragödien sowohl Komödien als auch Farcen und erste eigenen Stücke zur Aufführung brachte. 1658 folgt er einer Einladung an den Hof in Paris, woraufhin er mit seiner Theatergruppe regelmäßig im Saal des Petit-Bourbon spielen durfte, wo er 1659 mit seiner Komödie Die lächerlichen feinen Damen den ersten großen Erfolg feierte. Wenige Jahre später folgten Die Schule der Frauen sowie Die Kritik der Schule der Frauen und das Stehgreifspiel von Versailles. Der durch die 1664 aufgeführte Verskomödie Tartuffe verursachte Skandal, der als einer der großen Ereignisse der französischen Theatergeschichte gilt, führte zum Verbot des Stückes. Der zwei Jahre später aufgeführte Menschenfeind wurde hingegen wieder gefeiert. Wenige Jahre nach seinem Tod entstand 1680 aus der von Ludwig XVI. angewiesenen Vereinigung seiner ehemalige Theatertruppe mit der eines Konkurrenten die weltberühmte Comédie-Française.