Inhalt
Was uns Menschen nicht alles durch den Kopf geht – an schönen, traurigen, seltsamen, obszönen Gedanken, während wir mit anderen sprechen, durch die Straßen gehen, die Welt betrachten. James Joyce‘ Ulysses nimmt uns mit in die Gedankenwelten dreier Menschen: eines jungen Mannes, der vom schlechten Gewissen verfolgt wird, weil er am Sterbebett seiner Mutter nicht niederkniete. Eines Anzeigenverkäufers, der Katzen liebt, gerne Innereien isst und darunter leidet, dass er und seine Frau Molly den einzigen Sohn früh verloren haben. Und eben Molly, die den ganzen Tag im Bett liegt, an ihre Karriere als Sängerin denkt und sich erotischen Phantasien hingibt.
Im Roman schwirren die Gedanken wild umher, machen die Lektüre herausfordernd und den Ulysses zum „ungelesendsten Buch der Welt“. In dieser frei von Thomas Böhm erzählten Fassung wird die vielfältige, spannungsgeladene Handlung des Romans hörbar, treten die Schicksale der Figuren hervor: ihre abgründigen Lebensgeschichten, ihre Lust und ihr Leiden, ihre kleinen und verschwiegenen Genüsse. Ihr Leben an einem ganz unscheinbaren Tag: den 16. Juni 1904 – den Sie genausowenig vergessen werden wie das in berauschender Vielfalt geschilderte Dublin.